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Finden, Lesen, Schreiben – zum Umgang mit wissenschaftlicher Fachliteratur

Finden, Lesen, Schreiben – zum Umgang mit wissenschaftlicher Fachliteratur

Der Umgang mit wissenschaftlicher Fachliteratur kennt seine Tücken, kann aber gelernt werden. Im Rahmen des Studiums begegnen den Studierenden am häufigsten zwei Arten von Fachliteratur: Texte in Büchern und Aufsätze in Fachzeitschriften. Auch wenn das Internet eine immer größere Rolle spielt, sind „reine“ Internetquellen nicht vergleichbar mit seriöser Fachliteratur, um die es in diesem Beitrag geht.

Finden
Der erste Schritt beim Suchen von Fachliteratur ist die Recherche in der Datenbank der Universitätsbibliothek. Dadurch ist die mögliche Auswahl der Titel bereits eingeschränkt, da wissenschaftliche Datenbanken nur seriöse Literatur auflisten und keine fragwürdigen Informationen (wie zum Beispiel Wikipedia-Seiten oder Blogs mit persönlichen, aber unwissenschaftlichen Aussagen). Universitäten bieten in der Regel Einführungskurse an. Diese vermitteln die grundlegenden Kenntnisse der – professionellen! – Internetrecherche in Datenbanken. Dieses Grundwissen ist wichtig, um sich nicht im Dschungel der Informationen zu verlieren. Über Google kann man sich einen ersten Einblick über ein Thema verschaffen. Genauer ist dagegen Google Scholar. Dort werden wissenschaftlich relevante Texte aufgelistet. Dann gibt es noch die öffentlich zugänglichen Bibliothekskataloge (OPAC – Online Public Access Catalogue). Dabei handelt es sich um Bibliothekskataloge, die wie eine Datenbank aufgebaut sind und Bibliotheksnutzern zur Verfügung stehen. In der Regel hat jede Universitätsbibliothek ihren eignen OPAC. Diese verweisen meist nicht nur auf die Buchbestände der eigenen Bibliothek, sondern sind auch mit anderen deutschen Bibliotheken vernetzt. Mittlerweile werden außerdem immer mehr Bücher auch als PDF-Datei angeboten und können direkt heruntergeladen werden. Zudem gibt es noch spezielle Datenbanken wie zum Beispiel Ebsco oder Worldcat.

Sichten
Beim Lesen von wissenschaftlichen Werken fällt auf, dass diese oft seitenlange Literaturverzeichnisse nennen. Das beeindruckt zwar, aber – keine Angst! – kein Autor hat diese Werke wirklich alle von hinten bis vorne gelesen. Das ist auch gar nicht nötig. Selbst wenn aus einem Buch nur eine Aussage oder ein einziger Satz zitiert wurde (selbstverständlich mit wissenschaftlich korrekten Quellenangaben), erscheint dieses Werk anschließend im Literaturverzeichnis. Beim Sichten von Fachbüchern muss zunächst das Themengebiet genau eingegrenzt werden. Oft ist nicht das gesamte Buch interessant, sondern lediglich einzelne Kapitel oder Seiten. Das Inhaltsverzeichnis gibt eine Orientierung, welche Kapitel überhaupt für das behandelte Thema infrage kommen. Hier ist es sinnvoll, sich durch „Querlesen“ einen ersten Überblick zu verschaffen und den Text auf bestimmte Schlüsselwörter hin zu untersuchen.

Auswählen
Artikel in Fachzeitschriften und Journalen verfügen meistens über ein „Abstract“ – eine kurze Zusammenfassung, die einen Überblick über den Inhalt gibt. Das Lesen dieses Abstracts reicht in der Regel aus, um beurteilen zu können, ob der Artikel hilfreich ist oder nicht. Wenn er sich als interessant erweist, kommt eine nähere Betrachtung infrage. Hier kann es sinnvoll sein, zuerst den Schluss zu lesen, in englischsprachigen Artikeln als „Conclusion“ bezeichnet. Dieses Fazit umfasst oft – je nach Gesamtlänge des Artikels – nicht mehr als eine halbe oder ein bis zwei Seiten. Darin sind die Ergebnisse und wesentlichen Aussagen des Textes zusammengefasst. Einzelne Aspekte können anschließend detailliert nachgelesen werden. Wenn die Schlussfolgerungen bereits bekannt sind, kann der Text gezielt nach Schlüsselwörtern abgesucht werden. Wichtig ist, sich auf jene Inhalte zu konzentrieren, die für die eigene Arbeit relevant sind. Eine Besonderheit weisen die Wirtschaftswissenschaften auf. Hier ist es üblich, dass Fachzeitschriften (Journale) anhand von Rankings eingestuft werden. Dabei werden die Titel in eine qualitative Reihenfolge (meist von A bis D) gebracht. Viele Dozenten legen Wert darauf, dass nur aus Journalen mit A, B oder C-Ranking zitiert wird. Entsprechende Rankinglisten sind im Internet verfügbar und werden oft direkt von den Dozenten ausgegeben. Das gezielte Auswählen der Fachliteratur anhand der beschriebenen Techniken spart unnötige Lektüre und somit Zeit. Durch die Konzentration auf das Wesentliche sind auch aufwändige Recherchen gut zu bewältigen und tragen dazu bei, ein solides Fundament für die geplante Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit zu schaffen. Kurzfristige Unterstützung beim sicheren Umgang mit der Literatur bieten neben den Hochschulen auch seriöse Lektoratsagenturen wie z.B. Text und Wissenschaft an.

Autor: Kai-Uwe Hüter